Gesellschaften verstehen, um Märkte zu verstehen
Obwohl Körber im B2B-Segment aktiv ist, basiert FI² auf der Beobachtung von Endkonsumenten – also letztendlich uns allen. Denn wer verstehen will, wie Märkte funktionieren, muss verstehen, wie die Gesellschaft tickt, meint Dick: „Uns interessiert, wie Menschen künftig die Produkte der Unternehmen nutzen, die unsere Maschinen und Lösungen kaufen“, so Dick. „Daraus antizipieren wir dann die künftigen Wünsche unserer Kunden an uns.“
Für Produktmanager und -entwickler bedeutet das, sich kontinuierlich mit kulturellem Wandel und politischen Veränderungen, mit gesellschaftlichen Trends und technologischen Disruptionen auseinanderzusetzen. Ein einschneidender Umbruch im Pharmabereich ist beispielweise die Forschung an Impfstoffen, die als Kapsel oder Dragee verabreicht werden. „Viele Regionen der Erde wurden bislang nicht oder nur spärlich mit flüssigen Impfstoffen beliefert, weil sich die Kühlkette nicht einhalten lässt“, erläutert Jürgen Dick. Feste Impfstoffe würden darum einerseits den Markt enorm vergrößern. Andererseits würde die Nachfrage nach Verpackungsanlagen für flüssige Impfstoffe sinken.
Noch ist es laut Jürgen Dick nicht so weit, aber wenn der Durchbruch kommt, sollte man vorbereitet sein und auf die veränderten Marktanforderungen adäquat reagieren können: „Das ist ein Paradebeispiel für die Nutzung von „Future Induced Innovation“. Entscheidend für derartige, auf die Zukunft ausgerichtete Entwicklungen sind letztendlich zwei Faktoren: die Stärke eines Trends und die Geschwindigkeit, mit der er sich durchsetzt. Beides rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln, ist übrigens ganz im Sinne von Kurt A. Körber, dem Gründer des Körber-Konzerns. Ihm ging es nicht darum, als Erster mit etwas Neuem auf den Markt zu kommen, sondern der Erste zu sein, der dies zum richtigen Zeitpunkt tut.“
Treffen Sie Joe und Anissa auch virtuell in der Körber Xperience.