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Nachdem die Beteiligten im Jahr 2022 vor allem mit der Ecodesign-Richtlinie und dem Aufbau von Strukturen und Austauschformaten beschäftigt waren, ging es 2023 darum, die nächste Stufe zu erreichen: Der Thinktank analysierte neue Erkenntnisse aus LCA-Pilotprojekten. Im Zentrum der Arbeit des Centers of Excellence stand die Entwicklung eines Standards für Life Cycle Assessments im gesamten Köber-Konzern. „Um unser ehrgeiziges ‚Net Zero‘-Ziel in Scope 3 zu erreichen, brauchen wir zunächst Transparenz. Diese erreichen wir mit der Methode der Ökobilanzierung“, erklärt Corinna zu Putlitz, Head of Sustainability im Körber-Geschäftsfeld Technologies und Mitglied des Thinktanks. „Die Basis dafür bilden standardisierte Life Cycle Assessments auf der Ebene von Maschinen, Modulen und Teilen.“
Um auf Teileebene CO₂e-Emissionen zu berechnen, haben wir zunächst eine exemplarische Tabellenkalkulation entwickelt. „Das ist quasi der erste Schritt auf dem Weg zur gewünschten Transparenz der Umwelteinflüsse von Bauteilen“, so Gerl. „Die Emissionen eines Einzelteils lassen sich damit festhalten und bilanzieren. Dafür geben die Kollegen in dem einfach gestalteten Formular ein, aus welchem Material ein Teil besteht und welche Bearbeitungsschritte zur Herstellung erforderlich sind. Dann werden aus einer Datenbank Energieverbrauchswerte für einzelne Arbeitsschritte und Emissionsfaktoren gezogen, um letztlich die CO₂e-Emissionen zu berechnen.“
Als Anwendungsfall nennt Gerl einen Konstrukteur, der eine neue Baugruppe entwickelt, zwei Entwürfe hat und wissen möchte, welche Alternative bessere Werte bei den CO₂e-Emissionen aufweist. Ein weiterer Pluspunkt der Lösung: Mit dem Formular lassen sich gleichzeitig auch die Kosten eines Teils berechnen. Der Konstrukteur hat am Ende also mit Preis und CO₂e-Fußabdruck zwei wichtige Vergleichswerte schwarz auf weiß vorliegen.
Dabei sind die LCAs laut Tobias Kucharz, Product Lifecycle Manager Körber-Geschäftsfeld Supply Chain und Mitglied des Thinktanks, nur ein wichtiger erster Schritt zum Ziel: „Am Ende wollen wir für das gesamte Unternehmen – das heißt für alle Konstrukteure im Konzern – eine standardisierte Vorgehensweise zur Verfügung stellen, die es ihnen erlaubt, von einem Produkt über ein LCA und bei Bedarf sogar zu einer sogenannten Environmental Product Declaration zu gelangen. Damit haben wir die Möglichkeit, Produkte in ihren Umwelteinflüssen gezielt zu verbessern und diese Verbesserung in einem weiteren LCA zu quantifizieren.“
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