Roboter navigieren mit 3-D-Kameras und Sensoren
Die große Neuerung der AMR steckt im „A“ für „Autonom“: Anders als die meisten Roboter, die bisher in Lagern eingesetzt werden, benötigen sie keine fest installierten Schienen oder Magnetspuren, sondern navigieren mittels digitaler Karten, 3-D-Kameras und fortschrittlicher Sensoren durch die Hallen. Menschen und anderen Robotern weichen sie aus, ohne die Fahrt zu unterbrechen. Ware aus Fächern heraussuchen oder hineinlegen – das übernehmen in der Regel Menschen, die sogenannten Picker. „Die Roboter ersparen ihnen unnötiges Hin- und Herlaufen in den Gängen“, erläutert John Santagate, Vice President Robotics im Geschäftsbereich Software von Körber Supply Chain. „Das kann mehr als die Hälfte der Arbeitszeit ausmachen – Zeit, die sie besser nutzen können.“ Logistikprozesse werden so deutlich effizienter.
AMR verändern zudem das Verhältnis von Mensch und Maschinen grundlegend. „Inzwischen arbeiten Roboter und Mitarbeiter Hand in Hand“, sagt Dirk Teschner. Er ist im Körber-Geschäftsfeld Supply Chain unter anderem dafür verantwortlich, AMR auf dem europäischen Markt einzuführen. „Bislang übernehmen Roboter und Menschen in Warenlagern unterschiedliche Aufgaben“, erklärt Teschner. Weil die Roboter bisher im Extremfall fest installiert und von Gittern oder anderen Sicherheitsschranken abgeschirmt an einem Ort stehen, sprechen Experten oft von „Robotern im Käfig“. Teschner: „Jetzt verlassen sie diese Käfige.“ Das hebt das Warehouse-Management auf eine neue Stufe: Lagerbetreiber können die Roboter flexibler einsetzen und mit deutlich komplexeren Aufgaben betrauen.