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Das Geschäftsjahr 2017 war operativ sehr erfolgreich für den internationalen Technologiekonzern Körber. Durch den strategischen Ausbau des Portfolios und die konsequente Umsetzung der langfristig ausgerichteten Konzernstrategie ist der Konzern weiterhin auf Wachstumskurs. Körber will auch in der Zukunft technologisch sowie in seinen Märkten führend sein. Daher verstärkt der Konzern auch seine digital fokussierte Weiterentwicklung. Gemeinsam wird der Konzern mit seinen Kunden und Partnern dafür „Ideen vernetzen und Lösungen schaffen“.
Der Auftragseingang für den Körber-Konzern stieg um 23% auf ein Allzeithoch. Insgesamt erhielten die Konzernunternehmen Aufträge im Wert von 2.901 Mio. Euro (Vorjahr: 2.357 Mio. Euro). Dazu passend hat der Konzern im Berichtsjahr 2017 auch seinen Umsatz auf ein neues Niveau gehoben: Mit 2.609 Mio. Euro steigerte Körber den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18% (2016: 2.215 Mio. Euro). Die Gründe für diesen signifikanten Anstieg waren vor allem das starke operative Wachstum und erfolgreiche strategische Akquisitionen. Aufgrund der guten operativen Leistungen stieg auch das Ergebnis auf 239 Mio. Euro (Vorjahr: 171 Mio. Euro). Das Ergebnis führte zu einer Umsatzrendite von 9% und lag damit über dem Vorjahreswert von knapp 8%. Der Jahresüberschuss betrug 65 Mio. Euro und lag damit um 8% höher als im Vorjahr (60 Mio. Euro).
Gemessen am Konzernumsatz blieb Europa weiterhin der wichtigste Markt für die Unternehmen des Konzerns, gefolgt von Asien und den amerikanischen Märkten, wo die Präsenz des Konzerns durch Akquisitionen weiter ausgebaut wurde.
Digitale Weiterentwicklung
Körber verfolgt bei seiner digitalen Weiterentwicklung einen umfassenden Ansatz, den der Konzern fokussiert und konsequent umsetzt: „Wir wollen die digitale Transformation in unseren Märkten aktiv gestalten ‑ dies insbesondere gemeinsam mit unseren Kunden. Das ist unser Ziel. Daher trägt unser Jahresbericht 2017 den Titel ‚Ideen vernetzen, Lösungen schaffen‘“, erläutert Stephan Seifert, Vorstandsvorsitzender der Körber AG. „Dieser Titel fasst unsere Haltung und unseren Anspruch gut zusammen: Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern arbeiten wir daran, unsere Technologieführerschaft in allen Geschäftsfeldern weiter auszubauen. In diesem Zusammenhang gehen wir auch neue Wege in der Digitalisierung. Dies ist die Grundlage dafür, dass wir unsere führenden Marktpositionen stärken. Wir vernetzen vielfältige innovative Ideen und bieten unseren Kunden Lösungen, die zu gemeinsamen Erfolgen werden sollen.“
„Um unsere digitale Weiterentwicklung zu beschleunigen, haben wir Ende 2017 unser neues Geschäftsfeld Körber Digital in Berlin gegründet, inmitten der europäischen Start-up-Szene“, führt Seifert weiter aus. „Zum einen unterstützt Körber Digital unsere Geschäftsfelder auf ihrem Weg in die fortschreitende Digitalisierung – zum anderen arbeitet das Team von Körber Digital an ganz neuen Produkten, Services und Geschäftsmodellen. Wir wollen unseren Kunden über digitale Lösungen klare Wettbewerbsvorteile in ihren Märkten verschaffen und unsere Kundenbindung erhöhen. Bei Digitalisierung und Industrie 4.0 verstehen wir uns klar als Gestalter. Das erreichen wir, indem wir zusätzlich zu Forschung und Entwicklung (F&E) in unseren bestehenden Geschäftsfeldern verstärkt in industrieorientierte Start-ups investieren und deren Know-how für uns und unsere Kunden nutzbar machen.“
Wie das aussehen kann, zeigt unter anderem das Beispiel BigRep. Seit Juli 2017 beteiligt sich Körber an dem Berliner Start-up, das großformatige 3-D-Drucker für die additive Fertigung entwickelt. Seit Juni 2017 ist Körber außerdem Investor im High-Tech Gründerfonds (HTGF) III. Der Fonds fördert gezielt junge Unternehmen, die an zukunftsweisenden Geschäftsmodellen arbeiten. Bis zu 40 Start-ups werden jährlich unterstützt.
„Das erfolgreiche Ergebnis 2017 zeigt: Unsere Finanzsituation ist äußerst stabil und solide, sodass wir in der Lage sind, weiter international zu wachsen und auch in neue Geschäftsmodelle und -ideen zu investieren“, erläutert Stefan Kirschke, Finanzvorstand der Körber AG. „Diese Beteiligungen eröffnen uns dabei schnell und direkt Zugang zu neuen Technologien, Prozesslösungen und Märkten. Sie ermöglichen uns darüber hinaus, uns neue Kundengruppen zu erschließen. So entsteht ein wertvolles Zukunftsnetzwerk.“
2017 stiegen die Aufwendungen des Konzerns für Forschung und Entwicklung (F&E). Diese lagen bei 138 Mio. Euro (Vorjahr: 127 Mio. Euro). Dies entspricht einer F&E-Quote von <br /> 5,3% vom Umsatz.
Wachstumskurs zusätzlich durch strategische Akquisitionen gestärkt
Die fortschreitende Weiterentwicklung von Körber zum – auch digital – führenden Technologiekonzern unterstreichen weitere Akquisitionen und Beteiligungen: Anfang 2017 übernahm der Körber-Konzern Fargo Automation mit Sitz in Fargo, North Dakota, USA. Das Unternehmen entwickelt und fertigt automatisierte Verpackungsanlagen für die Pharma- und Medizinbranche. Der Konzern baute mit der Übernahme das Körber-Geschäftsfeld Pharma-Systeme weiter international aus und ergänzte dessen Portfolio.
Das Geschäftsfeld Körber Tissue erweiterte mit der Übernahme von MTC mit Sitz in Lucca, Italien, Mitte Juni sein Angebots- und Technologieportfolio im Segment Falttechnik. MTC als globaler Technologieführer bei Falttechnik ergänzt die Rollentechnik, in der Fabio Perini bereits Markt- und Technologieführer ist. MTC entwickelt, produziert und vertreibt Interfalz- und Multifalz-Anlagen für Hygienepapier, sprich Kosmetiktücher und Papierhandtücher, sowie Serviettenverarbeitungsmaschinen.
Im Geschäftsfeld Körber Logistik-Systeme gab es 2017 zwei Akquisitionen: die Übernahme des US-amerikanischen Softwarespezialisten DMLogic im Juni sowie den Zukauf von HighJump im August. DMLogic ist ein spezialisierter Anbieter von Logistik-Softwarelösungen mit Hauptsitz in Pittsburgh, Pennsylvania, USA, und bedient überwiegend Kunden aus der Pharma- und Automobilindustrie sowie dem Handel. HighJump, US-amerikanischer Spezialist für Supply-Chain- und Cloud-Lösungen, hat seinen Hauptsitz in Minneapolis, Minnesota, USA. Mit der Akquisition entsteht im Geschäftsfeld Körber Logistik-Systeme ein international führender Anbieter in den Segmenten Supply-Chain-Management und Cloud-Anwendungen. HighJump ermöglicht Körber noch stärkeres Wachstum im US-amerikanischen Markt und bietet Kunden eine technologisch führende Software-Plattform.
Im November vollzog der Konzern den Erwerb des System-Partners Systec & Services. Mit der Übernahme stärkt das Körber-Geschäftsfeld Pharma-Systeme seine Kompetenzen in den Bereichen MES (Manufacturing Execution Systems) und Serialisierung. In diesen Bereichen ist das Geschäftsfeld bereits mit den Unternehmen Werum IT Solutions und Seidenader erfolgreich. Systec & Services verfügt über eine hohe Expertise im Beratungsgeschäft. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen in Karlsruhe, Deutschland.
Mitarbeiterzahl steigt – vor allem bedingt durch Akquisitionen
Die Mitarbeiterzahl zum 31. Dezember 2017 stieg – insbesondere durch die Akquisitionen – auf 12.402 (2016: 10.947). Inklusive nicht konsolidierter Gesellschaften waren 12.721 (Vorjahr: 11.246) Mitarbeiter im Konzern beschäftigt.
Dem absehbar engeren Markt für Fach- und Führungskräfte in den für Körber strategisch wichtigen Berufsgruppen begegnet der Konzern durch seine traditionell stark aufgestellte Ausbildung und attraktive Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter.
Hinzu kommen vielfältige Employer-Branding-Maßnahmen. Als erfolgreich bewies sich unter anderem der Aufbau eines eigenen, regional-strukturierten Recruiting Centers für die Identifizierung und Direktansprache von hochqualifizierten Spezialisten.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018
Der im ersten Quartal hohe Auftragseingang und Umsatz lässt positiv auf das verbleibende Geschäftsjahr blicken. Der Konzern rechnet im Jahr 2018 mit weiterhin steigenden Auftragseingängen und Umsätzen in den bestehenden Geschäftsfeldern und analog mit einem sich positiv entwickelnden Ergebnis (EBITA). Vorstandsvorsitzender Stephan Seifert kündigt zudem für 2018 deutlich höhere Investitionen und Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) an. „Diese fließen neben Innovationsprojekten in unseren etablierten Technologien beispielsweise in Projekte rund um Data Analytics, Cloud Solutions oder den Einsatz von Robotik-Lösungen zur Steigerung der Anlagenverfügbarkeiten, in Entwicklungsprojekte für digital gestützte Kundenservices sowie in Virtual- und Augmented-Reality-Lösungen.“
Pressemitteilung 12.06.2018